Basel world 2015

Zu Besuch auf der Basel World 2015

Vom 19. bis 26. März präsentierten sich wieder 1.500 Aussteller aus 40 Ländern auf der Basel World – der Weltmesse für Uhren und Schmuck – einem Publikum von 150.000 Besuchern. Dieses Jahr wollten wir mit eigenen Augen sehen, was die Branche aktuell umtreibt. Die Großen der Branche haben sich natürlich nicht lumpen lassen und eindrucksvolle Messestände konzipiert. 

In Halle 1, der Haupthalle, überboten sich die großen, namhaften Uhrenfirmen wie z. B. Patek Philippe, Breguet und Rolex mit imposanten Messeständen. Besonders auffallend war die Fassadengestaltung von TagHeuer, die unter anderen Steve McQueen, dessen Fan ich bin, zeigte. Eine überdimensionale LED Wand highlightete den Stand von Hublot. Das originellste Ausstellungskonzept zeigte für uns Emporio Armani. Dort wurden die Uhren in offenen Schließfächern in einem nachgebauten Tresorraum ausgestellt.

Für uns war die Messe sehr spannend und inspirierend. Natürlich sind die Stände der großen Schmuck- und Uhrenhersteller immer sehr beeindruckend. Doch wir sind vor allem in der Halle der Zulieferer auf der Suche nach Neuem fündig geworden:

 

So haben wir z. B. die Firma C. Hafner kennen gelernt. Hafner produziert Lote*, die bei einer ungewöhnlich niedrigen Arbeitstemperatur "fließen". Dies ist bei der Herstellung und Reparatur von sehr filigranen Schmuckstücken von großem Vorteil, da man das Schmuckstück nicht mehr so stark erhitzen muss. 

 

Ein auffallender Trend unter den Zulieferern war das zunehmende Angebot an 3D Druckern und CAD Software (Computer Aided Design Software), deren Qualität erstaunlich ist. Mittlerweile gibt es spezielle Plug-Ins, die auf Schmuckgestaltung spezialisiert sind, wie z. B. Rhino Gold.

 

Unserer Meinung nach sind diese neueren Techniken in erster Linie für die Schmuckindustrie interessant, die in großen Stückzahlen produziert. Für einen Handwerksbetrieb, wie wir einer sind, kann die Technik aber ebenfalls interessant sein. Voraussetzung dafür ist die sinnvolle Kombination der neuen mit der traditionellen, handwerklichen Technik. Das Auge und das Fingerspitzengefühl für Form und Proportionen, welche für ein gutes Schmuckstück unerlässlich sind, nimmt die Software dem Goldschmied nicht ab.

 

Der Messebesuch hat sich dank der vielen Eindrücke rundum gelohnt – trotz hoher Verpflegungskosten von 9 CHF (8,85 Euro) pro Bratwurst auf einem Pappschälchen. 

Die Entwicklung von neuen, spannenden Schmuckstücken, die sich aus den neuen Eindrücken ergeben, hat in unseren Köpfen schon begonnenWir freuen uns Ihnen schon bald neue Modelle vorstellen zu können. 


*Lot, das: Das Löten gehört zu den verbindenden Techniken im Goldschmiedehandwerk. „Beim Löten werden metallische Werkstücke durch geschmolzene metallische Bindemittel unlösbar, stoffschlüssig verbunden. Das Lot – meist eine Legierung, selten ein reines Metall – schmilzt, fließt wegen der Kapillarwirkung in die Lötfuge zwischen die Verbundteile, füllt diesen Zwischenraum aus und vereint sich durch Diffusion mit den zu lötenden Metallen.“ Prof. Dr. Erhard Brepohl, „Theorie und Praxis des Goldschmieds“ 13., erweiterte Auflage, 1998    


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Kommentare: 1
  • #1

    Hans-Georg Barthauer (Dienstag, 05 Mai 2015 17:10)

    Schade das wir uns nicht getroffen haben. Vielleicht nächstes Jahr auf eine Cervelat ( Bratwurst).
    Gruss aus der Schweiz
    Hans-Georg Barthauer